LKV Niederösterreich - Leistungsprüfung und Qualitätssicherung bei Zucht- und Nutztieren
11.05.2020
Es ist in jedem produzierenden Betrieb, und somit auch in der Landwirtschaft, wichtig seine Produktionskennziffern zu kennen. Nur so hat man den gesamten Überblick über den Betrieb, kann Probleme rasch erkennen und Schwachstellen ausfindig machen und natürlich auch verbessern. Doch vielmals scheitert es an der Zeit – hinsetzen und diese, grundsätzlich freiwilligen, Aufzeichnungen gründlich zu führen, ist gerade bei Praktikern nicht die höchste Priorität.
Für solche Fälle ist der Effizienzcheck ein erster Ansatz, damit man einen groben Überblick über seine Herde bekommen kann. Der Effizienzcheck ist ein neues Modul im RDV Portal. Jedes LKV Mitglied ist dazu freigeschalten und kann ihn, ohne zusätzliche Kosten, benutzen. Im Effizienzcheck wird versucht, dem Landwirt zu drei Dingen mehr Überblick zu geben. Es soll Anhand der Erlöse einer Kuh aus Milch, Fleisch und Kälber und den Aufwänden zum Tier wie Fütterungs-, Behandlungs- Medikamentenkosten einen Vergleich nach Wirtschaftlichkeit aller Tiere am Betrieb möglich sein. Es kann sich der Betrieb anhand verschiedener Kennzahlen mit anderen Betrieben, mit möglichst gleichen Bedingungen wie z.B. Bewirtschaftungsform, Betriebsgröße, usw. vergleichen. Und es sollen auch noch schlummernde Potentiale für Verbesserungen aufgezeigt werden. Der Effizienzcheck wurde unter der Schirmherrschaft der ZAR (Zentrale Arbeitsgemeinschaft der Rinderzüchter) entwickelt. Unter der Projektleitung von Franz Steininger wurde in Zusammenarbeit mit Tierärzten, Landwirten und Fütterungsberatern dieses Modul entwickelt.
Der Aufbau und die Funktionen der Masken sind bereits aus dem Herdenmanager bekannt. Grundgedanke bei der Entwicklung war, dass der Landwirt mit möglichst wenig Erfassung bis gar keiner selbstständigen Erfassung bereits Auswertungen zur Verfügung hat. Deshalb sind für alle Erlöse wie Milchgeld, Kalbwert und Schlachtkuh bereits Standardwerte hinterlegt. Auch für die Kosten wie Besamung, Fütterung oder auch für alle Diagnosen sind bereits Standardwerte eingetragen. Somit hat der Landwirt bereits ohne eine einzige Eingabe bereits Zahlen für seine Herde zur Verfügung und kann sich einen Überblick verschaffen. Da ja innerhalb der Herde immer die gleichen Zahlen verwendet werden, sind somit Unterschiede zwischen den eigenen Tieren sogar relativ Aussagekräftig. Hat eine Kuh viele Diagnosen bzw. Behandlungen hinter sich wirkt sich das im Erlös je kg Milch aus, und ein anderes Tier mit ähnlicher Milchleistung aber weniger Behandlungen ist somit besser gereiht. Grundlage für eine korrekte Berechnung der Diagnosen ist aber, dass alle Arzneimittelabgabebelege dem Kontrollassistenten zur Erfassung vorgelegt werden, oder der Tierarzt diese elektronisch übermittelt. Ist die Lust an genaueren Zahlen geweckt, können dann die Erlöse oder einzelnen Kosten genau angepasst werden, und natürlich wird die Auswertung danach um vieles genauer. Reichen diese Auswertungen noch immer nicht, ist eine Teilnahme am Arbeitskreis Milch unbedingt zu empfehlen. Der Arbeitskreis ist als der Goldstandard in der Betriebsanalyse zu sehen, im Milchreferat der LK NÖ bekommen Sie zum Arbeitskreis genaue Informationen.
Eine interessante Funktion im Effizienzcheck ist der Rechner auf „Minderertrag durch schlechte Eutergesundheit“. In dieser Maske ist die durchschnittliche Zellzahl und die Anzahl der Euterbehandlungen des Betriebes aufgelistet. Der Benutzer kann einen Zielwert eingeben, und bekommt danach einen kalkulierten Mehrerlös durch Milchertragszuwachs und weniger Arbeitskosten ausgewiesen. Die versteckten Kosten durch Eutererkrankungen, die durchaus beachtlich sein können, sind somit viel greifbarer für den Betrieb dargestellt.
Das Modul „Effizienzcheck“ ist mit April für alle LKV Mitglieder freigeschalten worden. Es ist damit möglich mit praktisch keinem Aufwand seine Herde auf Wirtschaftlichkeit zu checken. Grundlage für diesen Rechner sind die erhobenen LKV Zahlen und die eingegeben Standardwerte. Sollten noch Fragen oder Probleme auftauchen können sie sich gerne per mail an steininger@zuchtdata.at wenden.
Hier können Sie sich noch eine Infoflyer downloaden.
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